Liebe Freundinnen und Freunde des Waldlabors,
der jährliche „Tag des Waldes“ wurde in den Medien gerne aufgegriffen. Die Beziehung von uns Deutschen zum Wald ist ja romantisch unterlegt. In kaum einer anderen Kultur taucht der Wald so oft in der Literatur, in den Volksliedern, in den Märchen und Kindergeschichten auf wie in der unsrigen. Leider schlägt sich diese Verehrung und manchmal mystische Überzeichnung des Waldes in den politischen Entscheidungen nicht nieder. Wenn ein Nutzungskonflikt vorliegt, muss der Wald weichen - sei es für den Straßenbau, sei es bei der Ausweitung des Tagebaus, sei es bei der Ausweisung neuer Industrie- oder Baugebiete. Diese großflächige Waldvernichtung hält seit Jahren an. Sie gefährdet unsere Trinkwasserversorgung, unseren Schutz vor Hochwasser, den Klimaschutz. Sie wird in politischen Diskussionen immer kleingeredet. Der Wald hat keine starke Lobby.
In einer Sendung des WDR charakterisierte ein Moderator den Tag des Waldes im Jahr 2021 als „Tag der Wiederbewaldung“, nachdem wir im vergangenen Jahr – vor allem durch die Trockenheit mit allen Folgeschäden – große Waldflächen verloren haben. Die Wiederaufforstung ist eine Jahrhundertaufgabe, dessen sollten wir uns bewusst sein. Wir sollten daher diesem Projekt die nötige Aufmerksamkeit und die notwendigen finanziellen Mittel zukommen lassen. Die Dezimierung des Waldes aus den oben beschriebenen Gründen geht ja andererseits auch weiter.
Liebe Waldfreundinnen und -freunde, lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, so viel Wald zu erhalten wie möglich bzw. die bestehende Waldfläche zu vergrößern. Einer Gemeinde wie der Stadt Werl, die zu den 10 waldärmsten Gemeinden Nordrhein-Westfalens gehört, stünde dies besonders gut zu Gesicht.
Genießen Sie den Wald und kommen Sie gesund durch die kommende Zeit!